STEELERS Sterne

News

Unser Gegner im Finale – die Hannover Scorpions

Preview /

Unser Gegner im Finale – die Hannover Scorpions

Ab Gründonnerstag den 17.04. geht es in der Oberliga um den Aufstieg in die DEL2 – dabei treffen die beiden Zweitplatzierten nach der Hauptrunde aufeinander. Die Scorpions genießen in der „Best-of-7“- Serie das Heimrecht. Das erste Heimspiel der Steelers in der EgeTrans Arena steigt am Samstag den 19.04. um 19:30 Uhr. Danach geht es im Zwei-Tages-Rhythmus weiter, bis eine Mannschaft nach vier Siegen den Pokal in die Höhe strecken und den Aufstieg feiern darf.

Wie bereits gegen Halle, Leipzig und Tilburg, treffen die Schwaben zum ersten Mal in einem Pflichtspiel auf die Niedersachsen. Auch ein Testspiel gegen die Scorpions gab es in der Geschichte der Bietigheimer noch nicht – Neuland sowohl für die Teams als auch alle Fans. Für einen Protagonisten der Finalserie ist Bietigheim kein unbekanntes Pflaster – nämlich für Scorpions-Trainer Kevin Gaudet. Der 61-jährige stand über sechs Jahre hinter der Bande im Ellental und feierte dabei zwei DEB-Pokalsiege, drei Meisterschaften in der DEL2 und wurde dreimal Vizemeister. Lieber Kevin – herzlich Willkommen zurück in Bietigheim! Seine Trainerlaufbahn startete in Wedemark und brachte ihn nach 15 Jahren zurück, ehe sich die Wege im Sommer 2024 wieder trennten. Nachdem die Scorpions mit Tobias Stolikowski und NHL-Legende Tom Barrasso, zwei Trainer in der Hauptrunde entließen, holte man Kevin im Januar dieses Jahres zurück. Er führte das Team auf Platz 2 hinter Tilburg. Im Achtelfinale schaltet man Lindau mit 3:1-Siegen aus, im Viertelfinale behielt man mit einem 4:0 die Oberhand über Deggendorf. Im Halbfinale ging es in sechs packenden Partien gegen Heilbronn um den Einzug ins Finale. Dort setzte man sich am Ende mit 4:2-Siegen durch. Es ist die zweite Finalteilnahme der Scorpions in den letzten vier Jahren.

Ihre Heimspiele tragen die Scorpions in der ARS Arena aus. Die im Wedemarker Stadtteil Mellendorf gelegene Arena hat ein Fassungsvermögen von 2.600 Zuschauern (416 Sitzplätze). Wedemark mit seinen ca. 30.000 Einwohnern liegt ca. 20km von Hannover entfernt.

Die Scorpions sind eine sehr erfahrene Mannschaft, was auch der Altersschnitt von fast 30 Jahren zeigt. Gespickt ist das Team mit zahlreichen Akteuren die bereits einige Titel gewannen und mehrfach unter Beweis gestellt haben, wie gut sie sein können. Der 38-jährige Verteidiger Andy Reiss spielte über 500 Partien in der DEL und wurde 2009 mit seiner Heimatstadt Hannover Meister der höchsten deutschen Spielklasse. Mit dem gleichaltrigen Marcus Götz und dem 37-jährigen Alexander Heinrich, kommen zwei weitere erfahrene und herausragende Akteure in der Defensive hinzu. Götz, der über 500 Spiele in der zweiten Liga absolvierte, spielte gemeinsam mit Tyler McNeely vor zehn Jahren in Rosenheim zusammen. Heinrich spielt seit fünf Jahren für die Scorpions, nachdem er über 14 Jahre in Kassel (mit kurzen Unterbrechungen) viele Höhen und Tiefen erlebte - 2016 wurde er mit den Huskies gegen Bietigheim Meister in der DEL2. Punktbester Verteidiger ist der 31-jährige gebürtige Stuttgarter Markus Eberhardt, der in der Jugend auch mal für den SCB aktiv war. 30 Punkte in der Hauptrunde (vier Tore) und sieben in den Playoffs (ein Tor) gelangen ihm bislang. Mit Weiden gewann er im letzten Jahr die Meisterschaft der Oberliga gegen seinen jetzigen Arbeitgeber. Aaron Reinig gelangen übergreifend 33 Punkte (acht Tore), auch er spielte mit Tyler in Rosenheim und gewann 2023 gemeinsam mit ihm die Oberligameisterschaft. Nach fünf Jahren in der DEL2 (Kassel und Rosenheim) zog es Stephan Tramm im Sommer nach Mellendorf. Lukas Bender ist mit 21 Jahren der jüngste Defender und komplettiert die Verteidigung. In der Hauptrunde ließ man in 44 Spielen 141 Gegentore zu (gemeinsam mit Tilburg der drittbeste Wert der Nordstaffel), in den Playoffs waren es bislang 39 Gegentreffer (die Steelers mussten 23 Gegentore schlucken).

In der Offensive ließ man es mit 189 Toren ordentlich krachen. Schaut man auf die Namen im Sturm, sollte dies auch niemanden wirklich überraschen. Jordan Knackstedt, Justin Kirsch, Dylan Wruck, Brett Cameron, Pascal Aquin oder auch Allan McPherson, lesen sich wie ein All-Star-Team. Nach 66 Punkten in der Hauptrunde (21 Tore), legte Jordan Knackstadt in den Playoffs nochmals zu. Sechs Tore und 17 Assists in 13 Spielen, sind der Bestwert in der Endrunde. Justin Kirsch kommt übergreifend auf 39 Treffer in 57 Spielen. Der 34-jährige Brett Cameron traf in der Hauptrunde in 36 Partien starke 30-Mal. In den Playoffs sind es fünf Tore in elf Spielen. Hätte er sich in manchen Situationen besser im Griff, wäre eine noch bessere Torquote drin. Aufgrund von Sperren und insgesamt 171 Strafminuten, verpasste er einiges an Eiszeit. Wegen eines Fouls aus Spiel 3 gegen Heilbronn, fehlt der Toptorjäger noch in den ersten drei Spielen gegen die Steelers. Dylan Wruck ging im Sommer 2023 von der DEL (Frankfurt) in die Oberliga. Für die Scorpions kam er seit dem Wechsel in 108 Spielen auf 60 Tore und 94 Vorlagen – brutal. Neben Cameron sind der 34-jährige Allan McPherson und der 27-jährige Pascal Aquin die weiteren Importspieler aus Kanada. McPherson ist nicht nur Kapitän, sondern auch eine Waffe in der Offensive. 20 Punkte sammelte er bereits in der Endrunde, 42 waren es in der Hauptrunde. Aquin spielt seit drei Jahren in Mellendorf und gehörte immer zu den Topscorern des Teams. Pünktlich zu den Playoffs läuft er auch wieder heiß, was seine 19 Punkte zeigen. Mit Christoph Kabitzky (über 200 Spiele in der DEL2), Patrick Klöpper (DEL und DEL2-Erfahrung aus über 350 Spielen) sowie Arturs Kruminsch (über 500 Spiele in DEL und DEL2), hat man weiter sehr viel Erfahrung und Qualität im Kader. Das Brüderpaar Michael und Viktor Knaub bringen neben ihren sportlichen Skills auch eine körperliche Komponente ins Spiel und stellen sich immer in den Dienst der Mannschaft. Der 27-jährige Louis Trattner komplettiert den Sturm der Scorpions, der in den Playoffs bislang auf 49 Treffer kommt (die Steelers auf 65).

Sollte man auf einer Position derzeit Sorgen haben, dann am ehesten auf die im Tor. Im Laufe der Serie gegen Heilbronn fielen mit Kevin Reich und Kristian Hufsky, die beiden etatmäßigen Goalies verletzungsbedingt aus. Ersetzt wurden die beiden durch den 27-jährigen Fabian Gensicke, der in seiner Karriere erst wenig Erfahrung im Profibereich sammeln konnte. Seine große Stunde schlug ab Spiel 5 in der Serie gegen die Falken. Er ist die eigentliche Nummer 3, doch gerade wir in Bietigheim wissen, dass man auch mit einer „Nummer 3“ Großes erreichen kann. Gensicke zeigte in den beiden Spielen gegen Heilbronn, dass er dem Druck standhalten kann und gewann beide Partien. Ob sich im Tor bis Donnerstag was ändern wird, wird sich zeigen. Der 29-jährige Kevin Reich wechselte nach sieben Jahren in der DEL mit 125 Spielen für München, Ingolstadt und Iserlohn, in die Oberliga. In 38 Hauptrundenspielen ließ er 3,16 Gegentore zu und fing 90,6% aller Schüsse. In den Playoffs waren es bisher fünf Spiele mit 2,97 und 90,8%. Der vier Jahre jüngere Kristian Hufsky spielte für Dresden, Weißwasser und Kassel in der DEL2. Nach fünf Spielen in der Hauptrunde, stand er neunmal im Playoff-Tor. Starke 92,2% aller Schüsse konnte er entschärfen und kassierte im Schnitt 2,56 Gegentore.

Bei den Specialteams treffen zwei Powerplay-Monster-Teams aufeinander. Die Scorpions kommen auf eine Quote von 30% (ein Gegentor in Überzahl), die Steelers auf 31,1% (ebenfalls ein Gegentor). In Unterzahl ist es bei den Niedersachen ein Wert von 83,3%, welcher ebenfalls sehr stark ist. Die Steelers haben hier die Nase mit 86% ein klein wenig weiter vorne. Mit 243 Strafminuten in den Playoffs, mussten die Niedersachsen am häufigsten mit mindestens einem Mann weniger spielen. Hier kommen die Schwaben auf 148 Strafminuten. Bei der Scoring Efficiency liegen die Steelers mit 14,51% vor den Scorpions, die auf 10,54% kommen. Diese Statistik zeigt auf, dass die Bietigheimer wenige Torschüsse für ein Tor benötigen. In den Playoffs wollten im Schnitt 1.777 Zuschauer die Heimspiele in Mellendorf sehen (12.441 Zuschauer gesamt). Im Ellental kommt man auf einen Zuschauerschnitt von 3.437 mit insgesamt 24.060 Besuchern in der EgeTrans Arena.

In den Finalspielen werden wir volle Arenen in Mellendorf und Bietigheim sehen – mit hoffentlich bombastischer Stimmung und fairem Umgang sowohl auf, als auch neben dem Eis. Wir freuen uns auf eine spannende Serie zwischen den beiden besten Teams der Oberliga. Allen Fans  wünschen wir jeweils eine gute Reise zu den Arenen.